Angst vor sich selbst!
Ich kann mich chronologisch nicht mehr genau erinnern was, wann war. Aber ich weiss, dass der Leidensdruck immer grösser wurde.
Ich konnte mit dem Auto nicht mehr Autobahn fahren. Sobald ich darauf einspurte, wurde mir schwindlig, hatte ich Schweissausbrüche und spürte meinen Körper nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, mich nicht mehr in der Realität zu befinden.
Wenn wir Ausflüge oder einfache Fahrten in der Region planten, suchte ich mir immer Routen, welche die Autobahn ausliessen. Wenn die Autobahn wegen weiten Distanzen unumgänglich war, übernahm meine Frau das Steuer.
Verstandesmässig macht das überhaupt keinen Sinn. Ich fühlte mich schwach und ängstlich und verlor auch ein wenig die Selbstachtung im Bereich Autofahren.
Ich konnte mich mit Nichts dieser Angst erwehren, obwohl ich geistlich sehr gut ausgebildet bin und das Wort Gottes sowie die meisten Zusagen von Gott kenne. Ich wusste auch ganz genau, dass Angst nicht von Gott kommt und ein Geist ist, der dem Namen Jesu Untertan ist. Allem zum Trotz war der Sieg in weiter Ferne, beziehungsweise nicht mal mehr Hoffnung auf Sieg vorhanden.
Irgendwie parallel dazu kursierten mehr und mehr schräge Gedanken in meinem Kopf.
Sie drängten mich immer stärker, Dinge zu tun, welche mir nie in den Sinn gekommen wären. Wenn ich zum Beispiel in der Zeitung las, dass ein Vater seine Familie mit einem Messer umgebracht hatte, hämmerte plötzlich dieser eindringliche Gedanke in meinem Kopf, dies auch zu tun. Ich lag im Bett und drehte fast durch, weil mein ganzes Ich mich drängte aufzustehen und in der Küche ein Messer zu holen. Das würde ich nie machen wollen! Ich liebe meine Familie! Und doch war dieser abscheuliche Gedanke da.
Schlimmer noch als die Gedanken mir sagten, ich könne zwar im Wachzustand widerstehen, aber es könne auch während des Schlafes geschehen. Dass ich das Gefühl hätte ich träume und wenn ich dann aufwache die Tat echt geschehen wäre.
Wenn ich eine hohe Brücke überqueren musste oder mich in den oberen Etagen eines Hochhauses befand hörte ich plötzlich diese gedankliche Stimme die mir sagte, ich könne doch einfach in die Tiefe springen. Der Gedanke wollte mir klar machen, dass ich keine Herrschaft mehr über mich hätte und dies einfach plötzlich tun würde. Eine Angst war da, dass mein Körper plötzlich selber entscheiden würde und sich über das Geländer schwingen würde. Auf der Arbeit im Hochhaus bin ich dann in der Mitte des Raumes gesessen, weil es mich richtig gehend zu den Fenstern gezogen hatte.
Ich hatte grosse Angst vor mir selber!
Das ist ein kleiner Ausschnitt wie es mir ergangen ist.
Was hat mir aus dieser Hölle raus geholfen?
Es sind verschiedene, von Gott geschenkte Teile, welche sich zum Sieg über die Angst und zu einem Werkzeug gegen die Angriffe zusammensetzten.
Als Silas für mich gebetet hatte, dass ich wieder Autobahn fahren werde, konnte ich mir nicht vorstellen, wie das möglich sein könnte. Aber ich hielt immer noch daran fest, dass für Gott Alles möglich ist.
Gott führte mich erneut an zwei Büchern vorbei, die ich schon zuhause hatte. Im einen erklärt Watchman Nee, dass wir im Geist belastet, verdreckt und depressiv werden können. Ein Christ ist versiegelt mit dem Heiligen Geist und Dämonen können sich nicht einfach in uns einnisten. Wenn wir aber kontinuierlich Gedanken des Feindes zulassen und über diese nachdenken und verstandesmässig argumentieren, gewinnt er Raum in uns. Die Lügen bleiben hängen, die Ängste festigen sich, die Wahrheit verschleiert sich und verschwindet schlussendlich. Gedanklich und gefühlsmässig leben wir dann wie jemand, der wirklich von Dämonen besessen ist.
Watchman sagt, in einem solchen Zustand gibt es nur eine einzige Lösung: dem Teufel erbarmungslos und brutal widerstehen!
Kris Vallotton hat in diesem Bereich auch viele Erfahrungen gemacht. Und er sagt in einem Buch, dass der Teufel Macht und Kraft besitzt, aber er hat keine Autorität mehr! Diese hat uns Jesus zurückgegeben, als er im Totenreich die Schlüssel des Todes zurückholte.
Die grosse Wahrheit ist also folgende: Der Teufel kann in meinem Leben nichts ausrichten, ausser ich gebe ihm die Erlaubnis dafür!
Ergo - ich muss erkennen, was mir der Teufel gedanklich oder situativ unterjubeln will und muss vehement - IM NAMEN JESU - dagegen stehen.
Ich sage immer, wenn ich Lügen, eine schräge Idee, jegliche Gedanken der Angst und Sorgen in meinem Verstand entdecke - Ich nehme nichts an von dir Teufel, in Jesu Namen. Ich sage NEIN zu dem was du mir anhängen willst und NEIN zu dir! IN JESU NAMEN!
Früher habe ich verstandesmässig argumentiert und mir selber erklärt, dass die Gedanken der Angst völlig unbegründet seien und dass dies und das gar nicht wahr sein kann.
Dann hat man schon verloren. Die Mächte der Finsternis werden wir nie mit unserem natürlichen Verstand bekämpfen können - seien wir noch so gebildet und vif...
Nur die Waffenrüstung Gottes Eph. 6.1 hält Stand.
Eine lange Zeit war der Helm des Heils, der meine Gedanken beschützt, das wichtigste Teil meiner Abwehr. Ich musste ihn oft mehrmals am Tag anziehen.
Watchman hat geschrieben, dass die Reinigung unseres Verstandes nicht von heute auf morgen erledigt wäre und dass wir Tag für Tag dranbleiben müssen und zurückerobern müssen, was wir dem Feind abgegeben haben.
Nach dem Verstehen der oben genannten Wahrheiten verbesserte sich mein Zustand erstaunlich schnell. Ich schmetterte jegliche Gedanken die nicht aus Gott waren zurück zum Absender. Am Anfang war die Abwehr sehr intensiv und andauernd, danach langsam rückgängig und mittlerweile nur noch selten nötig.
Aber ich muss aufpassen, dass ich wachsam bleibe und nicht in der gewonnenen Freiheit ausruhe und träge werde. Denn ab und zu testet der Feind Herrschaftsgebiete ab, die er früher in uns besessen hatte, ob er sie wieder zurück bekommen kann.
Dazu sage ich - NEIN in JESU NAMEN!!